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Synchronschwimmen
02.04.2024

DM Synchronschwimmen 2024 in Berlin

Die DM war eine Premiere, weil erstmals auf nationaler Ebene das neue Bewertungssystem angewendet wurde, das international schon letztes Jahr von World Aquatics eingeführt wurde. Die Umstellung erfordert nicht nur eine grundlegende Veränderung in der Punktevergabe an sich, was mit umfangreichen Schulungen für Wertungsricher/-innen verbunden war, sondern auch eine komplette Überarbeitung des Auswertungsprogramms, da die Berechnung des Endergebnisses deutlich komplexer geworden ist. Durch intensive und penible Vorbereitung über die letzten 16 Monate lief aber alles wie am Schnürchen und der Ausrichter SC Wedding Berlin sowie die Verantwortlichen des DSV waren mit der Veranstaltung sehr zufrieden.

Das Besondere am neuen System ist, dass man wie z.B. beim Turmspringen oder Eiskunstlaufen vor dem Wettkampf genau angeben muss, welche Schwierigkeiten in der Kür gezeigt werden. Drei sogenannte Difficulty Technical Controller (DTC) prüfen dann während der Kür, ob alles exakt so geschwommen wurde wie deklariert und nur in diesem Fall bekommen die Athlet/-innen die Punkte für die Schwierigkeit zugesprochen. Das heißt, es ist eine Gratwanderung für die Trainer/-innen, den Schwierigkeitsgrad so hoch wie möglich festzulegen, aber gleichzeitig die Fähigkeiten der Athlet/-innen richtig einzuschätzen, so dass die angestrebten Schwierigkeiten auch bewältigt werden können.

Fehlerfrei blieb bei der DM so gut wie keine Kür und maßgeblich wurde das Endergebnis davon bestimmt, wer die wenigsten „Basemarks“ (also die Aberkennung der Schwierigkeitspunkte) kassierte.

Team des SC Eibsee Grainau (Bild: privat)

Solo 

In der technischen Kür setzte sich erwartungsgemäß Klara Bleyer vom FS Bochum an die Spitze, obwohl sie eine Base Mark kassierte. Die zweifache Jugendeuropameisterin übernahm die Führung mit einem Vorsprung von über 40 Punkten. Direkt dahinter platzierten sich die Jugendschwimmerinnen Amèlie Blumenthal Haz und ihre Duettpartnerin Daria Tonn, die beide für den SB Bayern Nürnberg an den Start gehen. Daria gelang es als einzige, keine Punkte in der technischen Kür durch eine Base Mark einzubüßen.  

In der freien Kür schafften es Klara Bleyer und Amélie Blumenthal Haz, ohne Base Mark zu bleiben, wofür sich beide Platz eins und zwei sicherten. Die Bronzemedaille ging an Maria Denisov von der SG Stadtwerke München, die nur in einer Übung Punkte für eine Schwierigkeit abgezogen bekam.  

Auch im kombinierten Ergebnis aus Technischer und Freier Kür gingen die Gold- und die Silbermedaille an Klara Bleyer und Amèlie Blumenthal Haz. Rang drei sicherte sich hier Aleksandra Atanasova vom Gastgeben SC Wedding Berlin durch zwei konstant gute Leistungen in beiden Wettbewerben.  

 

Team der SG Stadtwerke München (Bild: privat)

Duettwettbewerb 

Eine große Überraschung gab es bei der technischen Kür des Duettwettbewerbs. Die Favoritinnen Klara und Johanna Bleyer, beide FS Bochum, konnten sich nicht kurzfristig auf die geforderten Regularien der DM einstellen, da sie bereits an noch neueren Regelanpassungen der World Aquatics in ihrer Kür trainieren. So fehlte es an Synchronität und beide bekamen mehrere Base Marks, was den Weg für die Nachwuchsteams frei machte.

Amèlie Blumenthal Haz siegte zusammen mit Daria Tonn (beide SB Bayern Nürnberg) vor dem Duett der SG Stadtwerke München mit Maria Denisov und Zsofia Szalkay, die beide ohne Base Mark blieben.  

In der freien Kür jedoch dominierte das international erfahrene Team Klara Bleyer und Susana Rover vom FS Bochum derart, dass sie nicht nur in der freien Kür siegten, sondern auch in der kombinierten Wertung aus technischer und freien Kür vorne lagen. Die beiden bayerischen Duette Amèlie Blumenthal Haz und Daria Tonn sowie Maria Denisov und Zsofia Szalkay sicherten sich die Silber- und die Bronzemedaille.  

Ein hervorragendes Resultat schafften die beiden 14-jährigen Nachwuchstalente Johanna Karb und Felicitas Embacher von der SG Stadtwerke München, die sich mit ihrer Jugend-Kür den vierten Platz im Gesamtfeld sicherten.  

 

Team des TSV Neuburg a.d. Donau (Bild: privat)

Mixed-Duett 

Solène Guisard und Robin Wiehn von der SG Stadtwerke München siegten souverän mit einer fehlerfeien tecnischen Kür. Mit 157,2417 Punkten blieben sie nur knapp unter der bisherigen Bestleistung eines deutschen Mixed-Duettes. In ihrer neuen freien Kür zum Thema „Hänsel und Gretel“ mussten die beiden zwar eine Base Mark kassieren, dennoch überzeugten die beiden, die erst seit vier Monaten miteinander schwimmen.  

 

Gruppe 

Während der SC Wedding Berlin weder in der technischen noch in der freien Kür zu schlagen war, holten sich die Schwimmerinnen des TSV Neuburg in der technischen Kür den zweiten Platz, die Mädels der SG Stadtwerke München wurden Dritter.

In der freien Kür drehte die bayerischen Gruppen das Ergebnis um. Hier wurden die Schwimmerinnen der SG Stadtwerke München Zweiter, der TSV Neuburg belegte Rang drei. Auch in der kombinierten Wertung blieben die Münchnerinnen vor den Neuburgerinnen.

In der neuen olympischen Disziplin Acrobatic Routine vertrat lediglich der SC Eibsee Grainau die bayerischen Farben und erreichte den vierten Platz hinter Bochum, Berlin und Hannover.

Die Gesamtbilanz mit 1x Gold, 3x Silber und 2x Bronze war aus bayerischer Sicht sehr zufriedenstellend, insbesondere weil an der Medaillenausbeute überwiegend Athlet/-innen aus dem Jugendbereich beteiligt waren.

Die nationale Wettkampfsaison wird am 20./21.04. mit den Bayerischen Altersklassenmeisterschaften in Augsburg fortgesetzt. Auch dort kommt das neue Bewertungssystem zur Anwendung – eine Herausforderung, der sich neben dem BSV nur der Sächsische Schwimmverband auf Landesebene stellen wird. Gerade aber für die zahlreichen bayerischen Athlet/-innen in Bundeskadern, die sich auch international präsentieren wollen, ist die vergleichbare Bewertung äußerst wichtig, um eine Leistungssteigerung verfolgen zu können. Wir sehen den Landesmeisterschaften mit Spannung entgegen.

 

Wir gratulieren allen bayerischen Teilnehmer/-innen zu ihren tollen Erfolgen!

 

 

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