Neuigkeiten aus Japan: Synchronschwimmen
Der Vorkampf heute in der Freien Kür Gruppe lief aus deutscher Sicht nicht so gut. Das deutsche Team kassierte 5x eine Base Mark (damit war man trauriger Rekordhalter) und landete damit nur noch auf dem 15. Platz.
"Als Teamergebnis ist das immer noch eine gute Platzierung, aber eine Finalteilnahme wäre definitiv drinnen gewesen." stellt eine Beobachterin fest. Rein von der Artistic Impression lag das deutsche Team auf Platz 9, aber mit den Abzügen in der Execution war das DSV-Team natürlich deutlich zurückgefallen.
Man muss aber auch dazu sagen, dass alle Teams mit dem neuen System Schwierigkeiten haben und von allen angetretenen Teams ist nur ein Einziges ohne Base Mark durchgekommen.
Damit ist die WM für die bayerischen Mädels (Marlene Bojer, Solène Guisard und Maria Denisov) leider schon beendet. Als letzte Disziplin steht nur noch das Mixed Duett auf dem Programm, in dem die beiden Berliner, Michelle Zimmer und Frithjof Seidel, die deutschen Farben vertreten.
Leider ist Marlene Bojer gestern bereits im Vorkampf ausgeschieden. Sie ist kraftvoll und sehr ausdrucksstark geschwommen, aber leider hat sie wegen minimalen Abweichungen vom angegebenen Winkel der Beine zur Wasseroberfläche gleich viermal eine Base Mark kassiert, das heißt die Wertungen für diese Beinbewegungen gingen mit einer deutlich reduzierten Gewichtung ins Gesamtergebnis ein und damit ist Marlene am Ende nur auf Platz 23 gelandet. Sehr schade!
Lange Zeit zum Ärgern hatte sie aber nicht: am Abend stand das Finale der Acrobatic Routine mit dem Team an.
Die Acrobatic Routine wurde bei dieser WM erstmals ausgetragen und feiert 2024 in Paris (FRA) seine Olympiapremiere. Der Fokus liegt bei diesem Teamwettbewerb auf den akrobatischen Elementen, die Nationen müssen dabei eine vorgeschriebene Anzahl an Hebe-, Sprung- und Balance-Elementen aus vorgegebenen Kategorien zeigen.
Das DSV-Team übertraf sich im Finale selbst: sie steigerten sich auf Platz 9 - und die Abstände zur Spitze sind gering. 197,3501 Punkte standen am Ende auf der Wertungstafel. In der Qualifikation hatte das Team 190,0267 Punkte. Die Steigerung ist sensationell!
Damit konnte das DSV-Team mit Marlene Bojer, Maria Denisov, Solène Guisard (alle SG Stadtwerke München), Klara Bleyer, Susana Rovner (beide Freie Schwimmer Bochum), Frithjof Seidel, Michelle Zimmer (beide SC Wedding) und Daria Martens (SSC Schwenningen) an die Erfolge der Europameisterschaften anknüpfen, wo man kürzlich in der Freien Kombination - einem anderen Teamevent - EM-Silber und damit die erste internationale Medaille seit 40 Jahren geholt hatte.
Der DSV zitiert Trainerin Stephanie Marx: „Das war eine super Leistung, Platz neun in einer olympischen Teamdisziplin kann sich sehen lassen. Wir sind unglaublich glücklich und stolz auf das Team. Es hat sich ausgezahlt, dass wir für die Choreographie die individuellen Stärken von jeder und jedem eingebracht haben. Ganz besonders hervorzuheben ist die Leistung von Klara, die auf allen Hebern steht. Mit diesem Ergebnis haben sie gezeigt, dass sie bereit sind für die große Weltbühne. Sie haben bewiesen, dass es definitiv die richtige Entscheidung war, dieses Team auf die WM zu entsenden.” Alle sieben Hebefiguren bei der Kür zum Thema “Monsterparty” saßen perfekt. Das deutsche Team kassierte keine Base Mark.
Im DSV-Interview lautete das Fazit von Marlene Bojer: „Das war ein sehr guter Auftritt vom Team. Wir hatten jede Menge Energie, die wir in dieses Finale stecken konnten.”
Nächster Einsatz für die bayerischen Synchros: Donnerstag Vorkampf Team Freie Kür.
Das deutsche Team hat mit Platz 10 in der Acrobatic Routine phänomenalden Einzug ins Finale der besten 12 geschafft. Mit dabei aus Bayern waren Marlene Bojer, Maria Denisov und Solène Guisard (alle SG Stadtwerke München); Daria Tonn (SB Bayern 07) war Reserve.
Auf das Finale heute Abend freut sich das Team.
Doch davor geht es heute morgen schon weiter mit dem Vorkampf Solo Freie Kür. Marlene Bojer geht dort an den Start.
Wir wünschen allen viel Glück!