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Freiwasserschwimmen
20.07.2023

Platz 4 mit der Staffel nach Doppel-WM-Gold in Fukuoka

Der letzte Freiwasserwettbewerb der Weltmeisterschaft ist beendet. Die deutsche Staffel mit Lea Boy, Leonie Beck (beide SV Würzburg 05), Rob Muffels (SC Magdeburg) und Oliver Klemet (SG Frankfurt) schwamm zu einem vierten Rang. Obwohl taktisch klug aufgestellt, musste sich das Team am Ende nach einem packenden Zweikampf mit nur 0,2 Sekunden Rückstand auf Australien in 1:11:26,9 Stunden geschlagen geben. Gold erkämpfte sich Italien (1:10:31,2) vor Ungarn (1:10:35,3). 

Die Bedingungen, unter denen das Rennen startete, waren extrem unangenehm:

Bei bewölktem Himmel, 25 Grad Luft- und 26,7 Grad Wassertemperatur, wehte ein heftiger Wind, der die Wellen anwachsen ließ. 

Während Startschwimmerin Lea Boy die Mannschaft auf Platz acht mit 70 Sekunden Rückstand zur Spitze positionierte, übergab Leonie Beck als neunte mit 1:25 Minuten Rückstand. Nachdem einige Mannschaften mit ihren beiden Männern gestartet sind, war die Position des DSV-Teams gut. Rob Muffels arbeitete sich mit all seiner Erfahrung zum Spitzen-Quartett vor und übergab als vierter an Oliver Klemet. Der nahm den Zweikampf mit dem Australier Kyle Lee um die Bronzemedaille auf, musste aber am Ende seinen vorherigen anstrengenden Rennen Tribut zollen. Im letzten Augenblick berührte er die Anschlagtafel 0,2 Sekunden zu spät für eine weitere Medaille.

„Jedes Rennen fängt von vorne an, das ist auch das, was es so spannend macht. Alles in diesem Rennen war eine Überraschung. Beim Anschlag kann auch nur einer den dritten Platz machen. Wir sind nicht sauer, vielleicht ein bisschen enttäuscht, aber es ist immer noch ein vierter Platz bei einer WM. Ich glaube, daran hat man gut gesehen, wie cool Freiwasser ist, dass alles immer sehr knapp ist und es Überraschungen gibt. Ich bin auf jeden Fall stolz auf unser Team”, erklärte Doppelweltmeisterin Leonie Beck im DSV-Interview.

Wir sind stolz auf unsere bayerischen Mädels!


Am frühen Dienstagmorgen schrieb Leonie Beck vom SV 05 Würzburg in Japan Geschichte. Sie wurde bei der WM in Fukuoka Weltmeisterin über 5km im Freiwasser, was noch keiner deutschen Schwimmerin vorher gelang. Das Kunststück, Doppelweltmeisterin über 5km und 10km zu werden, schafften vor ihr nur zwei Athletinnen aus anderen Nationen.

Mit 59:31,7 Minuten sicherte sich Leonie Beck im 28,2 Grad warmen Wasser die Goldmedaille, dicht gefolgt von Sharon van Rouwendaal aus den Niederlanden (59:32,7) und Titelverteidigerin Ana Marcela Cunhaaus Brasilien (59:33,9). Ihre deutsche Teamkollegin Jeannette Spiwoks, die ebenfalls ein couragiertes Rennen ablieferte, erreichte Rang 13.

„Ich bin sprachlos. Ich habe keine Ahnung, wie ich Doppelweltmeisterin werden konnte. Klar, ich trainiere viel, aber alle anderen trainieren auch viel. Das sind hier die besten Athletinnen der Welt und ich bin einfach glücklich, dass ich hier nochmal gewinnen konnte”, freute sich Leonie Beck sichtlich emotional nach dem Rennen im DSV Interview.

Während die Würzburgerin sich anfangs eher im Mittelfeld aufhielt, schloss sie nach fast der Hälfte des Rennens in einer wilden Aufholjagd die Lücke zur Spitze. Von dieser ließ sie sich nicht verdrängen und setzte sich in einem starken Sprint-Finish gegen ihre Konkurrentinnen durch. Bei der Rennanalyse der 26-jährigen im DSV-Interview heißt es: „Ich war am Anfang ein bisschen zu weit hinten. Ich habe bei der ersten Boje eins aufs Auge bekommen und musste kurz anhalten und da verliert man dann schon viele Plätze, wenn man quasi in der Boje drin ist. Ich musste mich dann schon ganz schön vorkämpfen. Ich sollte eigentlich in der ersten Runde ein bisschen Energie sparen, ich habe es versucht, aber wenn man das Feld aufholen muss, kann man keine Energie sparen. Dass ich zwei Goldmedaillen bei einer Weltmeisterschaft hole, hätte ich nie im Leben gedacht. Deswegen war das schon überraschend, denn ich war nach den zehn Kilometern schon sehr kaputt, und das war auch die Olympiaquali, das ist dann auch wirklich hart für den Kopf. Dass ich jetzt die fünf Kilometer auch noch gewinne, das ist schon wirklich cool und ich freue mich jetzt gleich noch auf das Fünf-Kilometer-Rennen der Männer und auf die Staffel, denn das ist immer ein Highlight bei uns.”

Das spätere 5km-Rennen der Herren gewann Florian Wellbrock. Auch er knönte sich damit zum Doppelweltmeister!

 


Für einen furiosen Auftakt der Schwimm-WM in Fukuoka sorgte „unsere“ Leonie Beck vom SV 05 Würzburg: In einem packenden Rennen gewann sie Gold über die olympische 10km-Distanz. Mit einer Zeit von 2:02:34,0 Stunden sicherte sie sich nicht nur den Weltmeistertitel, sondern auch das Ticket für die Olympischen Spiele 2024 in Paris (FRA). Ihre Teamkollegin Lea Boy schwamm zu einem starken siebten Platz.

"Das hier war sehr, sehr hart. Aber ich bin gerade Weltmeisterin geworden, ich kann mich nicht beklagen", zitiert der DSV Beck stolz nach dem Rennen. "Ich freue mich riesig, Weltmeisterin zu sein, das ist was ganz Besonderes, und sich jetzt schon für die Olympischen Spiele zu qualifizieren, war alles, was ich hier wollte, und alles, was jetzt kommt, ist Bonus. Ich gebe aber weiterhin 110 Prozent."

Während Beck und Boy nach der ersten von sechs Runden bei Regen und welligem Wasser zunächst noch im Mittelfeld mitschwammen, kämpften sich die beiden Stück für Stück vor ins Führungsteam. Auf den letzten 500m konnte sich Beck schließlich absetzen und schwamm den Sieg ins Ziel.

"Ich habe nicht aufgehört zu kämpfen. Ich habe am Anfang der letzten Runde gesehen, es wird vielleicht ein bisschen knapp. Wir waren auch zu viert vorne und das war schon schwierig, denn nur die ersten Drei bekommen das Olympiaticket. Ich glaube, ich war diejenige, die es am meisten gewollt hat und bin einfach um mein Leben geschwommen", zitiert der DSV Beck.

Bei dem Erfolg darf der siebte Rang von Lea Boy aber nicht unter den Tisch fallen. Sie zeigte eine kämpferisch sehr starke Leistung und erntete dafür Lob vom Bundestrainer für Freiwasser Constantin Depmeyer: "Lea ist auch ein sehr gutes Rennen geschwommen. Hinten raus hat sie dann auch den Endspurt in ihrer Gruppe gewonnen, das war top”.

Alle Ergebnisse der WM in Fukuoka findet Ihr hier.

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